Das AKW Leibstadt muss dringend wieder heruntergefahren werden (publiziert 18.2.2017 05.58)

Gestern erhielt ich die Newsletter von nuclearwaste.info mit dem neuesten Blogeintrag von Walter Wildi und Marcos Buser. Ausführlich begründen die beiden Wissenschafter und ehemaligen KNS-Mitglieder, warum ein Reaktor mit Dryout Problemen nicht laufen darf. Ueber aus von lokal überhitzten und daraus resultierende Deformationen von Brennstäben könnte die Geometrie des Reaktors gestört werden und das möglicherweise nötige Einfahren der Steuerstäbe zum Abschalten des sich überhitzenden Reaktorkerns verunmöglicht oder behindert werden. Das wäre der Albtraum, den die Autoren Wildi und Buser ausführlich in ihrem Blog beschreiben, nämlich der auf diese Weise mögliche Kernschmelzunfall. Die beiden Autoren decken aber vor allem auch Missstände in der Struktur unserer Sicherheitsbehörden auf. Eine Kontrollinstanz (ENSI) ohne klar reglementierte Oberaufsicht ist eine riesige Sicherheitsgefährdung unserer Bevölkerung. Blindes Vertrauen blinder Politiker in eine einzelne Behörde - das geht angesichts des riesigen Schadenspotentials der Atomenergie nicht. Geradezu skandalös ist aber, dass das ENSI ihr internationales Expertenteam in dieser wichtigen Sache des bisher nicht wissenschaftlich sauber erklärten "Dryout" nicht aufgefordert und konsultiert hat zu einer Stellungnahme und zur Mitbeurteilung. Was ist da los? 

Eines ist aber sicher: Ein Atomreaktor mit unerklärten Dryout-Problemen, wie sie im AKW Leibstadt vorliegen, gehört abgeschaltet.

 

Epikrise 18.2.2017 12.15h

Schon in der Nacht auf den 18.2.2017 wurde das AKW wegen einer Fehlfunktion im Turbinenhaus wieder heruntergefahren. Hoffentlich erkennt das ENSI dieses Zeichen Gottes!